GESCHICHTE DES UNTERNEHMENS WIRICHS

1886 wird das Unternehmen als Seifenfabrik und Lebensmittel-Großhandlung von Josef Houben in „Sanct Tönis bei Crefeld“ gegründet. Josef Houben war der Großvater von Wolfgang Wirichs und der Urgroßvater von Peter Wirichs, Anne Wirichs-Doetsch und Sabine Wirichs. 

Josef Houben liefert Seifen, Colonialwaren und Futter- und Düngemittel an seine Kundschaft. 1897 wird ein „Comptoir“, ein Bürohaus für das prosperierende Unternehmen in St. Tönis gebaut. 1898 stirbt Josef Houben völlig unerwartet und seine Frau Elisabeth führt das Unternehmen weiter. Trotz neun Kindern. 

1901 wird das Unternehmen ins Handelsregister eingetragen. Das Unternehmen entwickelt sich dank der Führung von Elisabeth Houben prächtig. 1908 tritt ihr Sohn, Josef Houben jun., in die Firma ein. Einen Luxus leistet man sich: ein Telefon wird gelegt. 1915 erhielt Josef Houben jun. Prokura. Seine Brüder Ernst und Heinrich Houben fallen im Ersten Weltkrieg. 

Die Nachkriegszeit, Nachlassen der Kaufkraft und die Einführung der Rentenmark, die die Inflation bremsen sollen, machen auch Josef Houben jun. schwer zu schaffen. Nur knapp kann der Konkurs vermieden werden. 

Zum 50-jährigen Firmenjubiläum, 1936 , feiert Wilhelm Wirichs, seinen 91. Geburtstag. Er war zu dem Zeitpunkt der älteste Bewohner von St. Tönis (und der andere Großvater von Wolfgang Wirichs).

Waren es zu guten Zeiten bis zu sechs Pferde, die im Stall der Großhandlung Houben standen, wird zwischen 1937 und 1938 der erste LKW, ein Opel Blitz, angeschafft. 

Anfang der 40-er Jahre bekommt das Unternehmen einen neuen Inhaber: Richard Wirichs. Er ist mit Maria Houben, der Schwester von Josef Houben jun., verheiratet. Richard Wirichs führt das Unternehmen unter dem alten Namen fort. 

Sein Sohn, Wolfgang Wirichs, tritt 1940 in die Firma ein, wird aber bereits nach einem Jahr als Soldat eingezogen. Vater Richard Wirichs führt gemeinsam mit seiner Frau Maria und seinen beiden Töchtern Irmgard und Hildegard den Betrieb so gut es geht während der Kriegsjahre weiter.

1945 liegt eine schwere Zeit vor Wolfgang Wirichs. Zurückgekehrt aus der Kriegsgefangenschaft, findet er ein schwer angeschlagenes Unternehmen vor – auch gibt es regulär wenig zu handeln. Dennoch gründet er zusammen mit seiner Mutter eine „offene Handelsgesellschaft“. Nach dem Tod seiner Mutter 1946 werden seine beiden Schwestern Mitgesellschafterinnen.

Die Währungsreform bereitete den Weg zu neuen Vertriebs- und Einkaufsreformen. Richard Wirichs war offiziell aus der Firma ausgeschieden, war aber aus dem Betrieb nicht wegzudenken. 

Sein Sohn Wolfgang, längst Motor des Unternehmens, merkt, dass die Einzelhandelsketten (wie Spar und Rewe) immer mächtiger werden. 1950 heiratet er Ruth. Sohn Peter kommt 1951 zur Welt, 1953 folgt Tochter Anne, 1958 Tochter Sabine. Mitte der 50er Jahre entschließt sich Wolfgang Wirichs, seine eigene Einzelhandels-Kette zu gründen. 

Seit 1972 ist Anne bei Wirichs, wie das Unternehmen mittlerweile heißt, für Personal zuständig. 1976 kommt ihr Bruder Peter dazu. 1980 wird er, neben seinem Vater Wolfgang, weiterer Geschäftsführer. Anne Wirichs-Doetsch, die in der Zwischenzeit geheiratet hat und seit dieser Zeit einen Doppelnamen führt, erhält Prokura. 

1975 wird der erste Baumarkt in Viersen eröffnet. 1981 folgt der Umzug der Verwaltung in die Hafelstraße in Krefeld.1984 kommt das erste Gartencenter in Viersen dazu. 

1986 feiert Wirichs sein 100-jähriges Jubiläum. Aus der Seifenfabrik und der Lebensmittel-Großhandlung ist ein Einzelhandelsbetrieb mit 19 Baumärkten, 3 Gartencentern, 3 SB-Warenhäusern und 7 Lebensmittel-Supermärkten geworden. Fast 76.000 Quadratmeter Verkaufsfläche stehen zur Verfügung, ein Umsatz von 325 Millionen wird von über 1.000 Mitarbeitern erwirtschaftet. 

Mit dem Wegfall der deutsch-deutschen Grenze findet Wirichs auch seinen Weg in die neuen Bundesländer. Mit Günter Lichtenstein als Partner wurde eine weitere Gesellschaft gegründet, die „Wirichs-Fachmarkt GmbH“. Die nachfolgenden Jahre bringen erhebliche Umsatzzugewinne, besonders durch diese neue Zusammenarbeit. 

1996 hat Wirichs 3.500 Mitarbeiter und macht 1 Milliarde Mark Umsatz. Beiratsvorsitzender Wolfgang Wirichs, Peter Wirichs, seine Schwester Anne Wirichs-Doetsch und Schwager Herbert Doetsch, mittlerweile alle Geschäftsführer, erkennen, dass es nur drei Wege in die Zukunft für ein Unternehmen dieser Größenordnung und in diesem Wettbewerbsumfeld gibt: entweder Umsatz dazu kaufen, eine Einkaufskooperation schaffen oder selbst verkaufen. 

1997 wird Wirichs an Praktiker, eine Metro-Tochter, verkauft.